Kräuter – ein Geschenk der Natur

Kräuter werden wegen ihres Geschmacks, Duftes und ihrer heilenden Eigenschaften verwendet.

Die Natur schenkt uns eine große Anzahl an Kräutern, die du vielfältig einsetzen kannst. Gerade unsere Vorfahren wussten um ihre starke Kraft  und benutzten sie großzügig.

Mittlerweile bestätigen auch renommierte Wissenschaftler die Heilkräfte.

Denn ob frisch oder getrocknet: Kräuter sind kleine Vitalstoffbomben, da sie eine überschnittlich große Menge an Vitaminen und Antioxidantien enthalten.

Das schöne ist: schon eine kleine sonnige Küchenfensterbank reicht aus, damit du Kräuter erfolgreich selbst anbauen kannst.

Kräuter, ein Geschenk der Natur

Kräuter als kulinarisches Highlight

Der größte Vorteil von Kräutern ist, dass sie dem Essen einen unverwechselbares Aroma verleihen.

Basilikum, Petersilie und Schnittlauch schmecken frisch am besten. Ihr typischer Geschmack kommt in getrockneter Form schwer zur Geltung.

Rosmarin, Oregano und Thymian kannst du hingegen sowohl frisch als auch getrocknet sehr gut verwenden. Ihre Aromen werden durch den Trocknungsprozess intensiviert. Ihren typischen Geschmack setzen sie dann während des Kochvorgangs langsam frei.

Ein weiterer Faktor bei der Wahl der passenden Kräuter ist die Kochzeit des Gerichts.

Zarte Kräuter wie Basilikum und Schnittlauch eignen sich in erster Linie als Topping oder als allerletzte Zutat in einem Essen.

Starke Kräuter wie Thymian und Rosmarin kommen besser direkt zu Beginn mit in den Kochtopf. Während sie mitköcheln, setzen sie ihr typisches Aromen frei. Sie sind ideal für längere Kochzeiten, wie es bei Suppen und Eintöpfen häufig der Fall ist.

Ein toller Tipp sind Kräuter Bouquet Garni.

Diese vorbereiteten Kräutersträuße lassen sich nach dem Kochen ganz einfach wieder herausnehmen. Toll für Suppen, Soßen und Schmorgerichte.

Kräuter, die du am besten frisch verwendest

Petersilie lässt sich vielfältig anwenden. Sie kann zum Schluß mit in das Gericht gegeben werden oder auch einfach nur als Topping. Die Stiele haben die höchste Konzentration an Aromen. Sie sollten fein gewürfelt hinzugefügt werden. Petersilie passt zu: Fisch, Gemüse, Salat, Reis, Suppen, Eintöpfen, Pesto, Soßen, Marinaden.

Basilikum fügst du am besten erst zum Schluß zum Gericht. Nur so erhältst du einen aromatischen Geschmack. Basilikum passt zu: Tomaten, Knoblauch, Olivenöl, Oregano, Nudeln, Zwiebeln, Eier, Pizza, grüne Blattsalate, Paprika, Zucchini, Aprikosen, Beeren, Feigen.

Schnittlauch verwendest du am besten roh oder streust es erst ganz zum Schluß als Topping über das Gericht. Die Schnittlauchblüten kannst du übrigens auch mitessen. Sie schmecken sehr lecker in einem frischen grünen Salat! Schnittlauch passt zu: Eier, Kartoffeln, Saucen, Eintöpfe und Suppen, Salate, Mayonnaise, Butter, saure Sahne, Gemüse, Rührei, Brot.

Dill hat einen stärkeren aromatischen Geschmack, wenn er direkt frisch verwendet wird. Dieses Kraut kannst du entweder direkt am Anfang zum Gericht hinzufügen oder erst anschließend – je nach Geschmack. Dill passt zu: Fisch, Bohnen, hart gekochte Eier, Rüben, Suppen, Sauerrahm, Frischkäse, Dressings, Joghurt, Hühnchen, Kartoffelsalat, Fleisch.

Pfefferminze hat einen starken Eigengeschmack und sollte daher vorsichtig verwendet werden. Pfefferminze passt zu: Schokolade, Gelees, Saucen, Cocktails, Beeren, Feigen und Datteln.

Kräuter, die du auch getrocknet sehr gut verwenden kannst

Thymian passt sehr gut zu Petersilie und Lorbeer. Der Geschmack von Thymian ist allerdings relativ stark. Bevor das Essen serviert wird, entferne die Stengel aus dem Essen. Thymian passt zu: Brühen, Suppen und Eintöpfen, Fladenbrot, Fleisch, Geflügel, Kartoffeln, Füllungen, Marinaden.

Rosmarin fügst du am besten direkt zu Beginn hinzu. Die Stiele können als Ganzes mit in den Kochtopf. Nimm sie allerdings zum Essen wieder heraus.. Das intensive Kraut eignen sich hervorragend zum Grillen. Rosmarin passt zu: Lamm, Kartoffeln, Marinaden und Ölen, Eiern, Fisch, Geflügel, Zwiebeln.

Salbei hat einen starken Eigengeschmack. Es passt sehr gut zu schweren Gerichten wie Fleisch, Käse und Sahne, süßen und herzhaften Brotsorten, Füllungen, Bohnen, Kartoffeln, Risotto.

Oregano ist ein mildes Kraut. Am besten wird Oregano zu Beginn des Kochens hinzugefügt. Oregano passt zu: Pizza, Tomaten, Nudeln, Eier, Käse, Auberginen, Fleisch, Dressings, Öl und Butter und Pesto.

Estragon hat einen sehr starken Eigengeschmack. Verwende es daher lieber sparsam. Estragon sollte zu Beginn in den Kochtopf wandern, da die Hitze den Geschmack freigibt. Estragon passt gut zu Huhn, Krustentiere, Eier, Bérnaise Sauce, Kartoffeln und Essig.

Die heilende Wirkung der Kräuter

Kräuter sind ein natürliches Mittel zur Vorbeugung und Heilung vieler Krankheiten.

Etwa 25% der verschreibungspflichtigen Medikamente enthalten mindestens eine pflanzliche Komponente. Dieses sind meistens hochkonzentrierte Kräuterextrakte.

Ein Beispiel ist Aspirin, das früher aus Weidenrinde hergestellt wurde.

Die Kräuterheilkunde hat daher eine lange Tradition – sie war früher überlebenswichtig!

Das detaillierte Wissen von damals ist leider durch das Aufstreben der modernen Medizin weitgehend verloren gegangen. Allerdings erleben die Kräuter seit einigen Jahren eine Renaissance.

Zum Glück!

Wissenschaftler rund um die Welt haben in den letzten Jahrzehnten viel geforscht. Viele bestätigen die Heilkraft der Kräuter. Ganz nach dem Motto:

„Die Natur ist die beste Apotheke“ – Sebastian Kneipp

Denn Kräuter stecken voller Antioxidantien, Phytosterolen, Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien. Diese unterstützen den Körper im Kampf gegen Toxine und Keime effektiv.

Besonders die ätherischen Kräuteröle haben es in sich: sie wirken unter anderem antibakteriell und entzündungshemmend.

Viele enthalten sogar eine Kombination aus antibakteriellen, antimykotischen und antiviralen Eigenschaften. Diese wehren Infektionen ab und helfen unserem Körper gesund und fit zu bleiben.

Sieben Kräuter und ihre Heileigenschaften

Kräuter für die Schönheitspflege

Hautpflege

Seit Jahrhunderten werden Kräuter für die Hautpflege verwendet.

Sie sorgen für einen strahlenden und gesunden Teint. Ob in pulverisierter Form oder frisch: Sie strotzen vor Antioxidantien und ätherischen Ölen.

Kräuterseifen mir Rosmarin sind beispielsweise voll im Trend und unsere Haut kann davon enorm profitieren.

Basilikumblätter sind außerdem in Indien eine wichtige Zutat in vielen Hautpflegeprodukten.

Salbei kann bei Hautirritationen und kleinen Narben helfen.

Es ist also nicht verwunderlich, dass hochkonzentrierte Kräuterextrakte in unseren heutigen Cremes stecken.

Haarpflege

Ätherisches Rosmarinöl kannst du hervorragend für die Haar- und Kopfhautpflege verwendet.

Viele konventionelle Hersteller fügen mittlerweile Kräuteressenzen zu ihren Shampoos hinzu.

In Kombination mit kaltgepresstem Rizinusöl bekämpft ätherisches Rosmarinöl Schuppen und eine gereizte Kopfhaut.

Kräuter können zudem das Haarwachstum stimulieren und Haarzellen reparieren.

Es gibt viele Rezepte, die man ganz einfach zu Hause herstellen kann. Gerade Rosmarin und Thymian eignen sich hervorragend für DIY Haarpflegeprodukte.

Zahnpflege

Viele konventionelle Zahnpasten enthalten winzige Schleifmittel, Weißmacher oder Bleichmittel, damit die Zähne strahlen. Diese Methoden schaden auf lange Sicht die Zähne.

Thymian, Salbei, Petersilie und Minze pflegen die Zähne und Zahnfleisch auf natürliche Weise.

Daher ist die Entscheidung auf pflanzliche Alternativen umzusteigen eine gute Alternative.

Zum Glück gibt es mittlerweile einige gute Zahnpasten auf dem Markt – sogar ganz ohne Fluorid oder Saccharin.

Du kannst frische Kräuter auch direkt auf das Zahnfleisch oder die Zähne auftragen. Ein frisches Salbeiblatt reinigt ganz natürlich die Zähne. Gleichzeitig schützt es das Zahnfleisch.

Bei Mundgeruch hilft frische Petersilie, Pfefferminze oder ein selbst gemachtes  Mundwasser.

Kräuter selbst anbauen

Kräuter auf der Fensterbank oder auf dem Balkon anbauen

Damit Kräuter sich auf der Fensterbank oder im Garten wohl fühlen, benötigen sie in erster Linie Sonne.

Daher ist ein Süd- oder Südwestfenster ideal. Denn die meisten Kräuter brauchen mindestens 6 Stunden Sonnenlicht. Nur so entwickeln sie ein kräftiges Aroma.

Sie mögen außerdem keine exponierten Standorte. Deswegen platziere sie nicht vor ein Fenster mit viel Zugluft.

Ein Mangel an Sonnenschein und ein windiger Standorte stressen wärmeliebende Pflanzen enorm. Sie verlieren ihre Blätter, wachsen schlecht und haben kaum Geschmack.

Kräuter kannst du als fertige Pflanzen kaufen oder selbst aus Samen ziehen. Dieses Kräuter Anzuchtset enthält zum Beispiel schon alle notwendigen Utensilien – somit kannst du direkt loslegen.

Die Verwendung von Saatgut ist daher eine günstige Alternative.

Gleichzeitig erfordert es allerdings mehr Wissen über den richtigen Standort, die benötigte Wassermenge und das richtige Pflanzsubstrat, damit die Samen auch aufgehen.

Damit auch wirklich nichts schief geht, rate ich dir zu einem smarter Kräuter Heimgarten.  Eine reiche Ernte ist so das ganze Jahr gesichert.

Das Schöne daran ist außerdem: Du kannst in den Urlaub fahren, ohne dich um deine Pflanzen sorgen zu müssen. Denn darum kümmert sich der Kräuter Heimgarten selbst.

Kräuter, die du relativ einfach aus Samen selbst ziehen kannst:

  • Basilikum
  • Kerbel
  • Koriander
  • Dill
  • Petersilie
  • Salbei

Kräuter, die du am besten direkt als Pflanze kaufst oder von einer älteren Mutterpflanze teilst:

  • Majoran
  • Schnittlauch
  • Oregano
  • Thymian
  • Lavendel

Wie du Kräuter im Haus anbauen kannst

Kräuter Tipps

  • Falls du nicht über ausreichend Platz verfügst, wähle Kräuter, die nicht zu groß und buschig werden. Aus diesem Grund sind Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Rosmarin, Thymian und Lavendel eine gute Wahl.
  • Kräuter wachsen sehr gut in Töpfen. Diese sollten allerdings nicht zu klein sein, damit die Pflanzen genug Platz haben. Außerdem ist eine gute Drainage wichtig.
  • Die meisten der sonnenliebenden Kräuter mögen es feucht, aber keinesfalls konstant nass.
  • Falls nicht genug Sonnenlicht auf die Fensterbank strahlt, kannst du eine Pflanzenlampe verwenden. Diese sollte mind. 10 Stunden am Tag auf die Kräuter scheinen, um den Sonnenlichtmangel auszugleichen.
  • Die meisten Kräuter kannst du mit gutem Gewissen großzügig ernten, denn ein kräftiger Schnitt ermutigt sie zum Wachstum. Ernte allerdings niemals mehr als 1/3 der Pflanze auf einmal – das stresst die Pflanze unnötig.
  • Viele Kräuter wie Basilikum und Dill sind eigentlich einjährige Pflanzen. Aus diesem Grund versuchen sie innerhalb von 4-6 Monaten Samen auszubilden. Danach verlieren sie ihre Kraft. Falls die Wuchskraft nach einiger Zeit stark abnimmt, kannst du die alte Pflanze durch eine neue ersetzen. Viele ältere Kräuterpflanzen halten sich allerdings über Jahre und produzieren eine reiche Ernte.
  • Wie viele andere Pflanzen stressen windigen oder exponierten Stellen das Wachstum. Der Anbau in Beeten in der Nähe des Hauses oder neben anderen Gebäude oder Wänden sorgt für ein warmes, schützendes Mikroklima.

Kräuter im Garten anbauen

Die meisten Kräuter gedeihen gut in typischen Gartenböden – solange sie eine gute Drainage besitzen.

Die meisten Kräuter sind ursprünglich heimisch im Mittelmeerraum, daher bevorzugen sie einen kiesigen, stark durchlässigen Boden.

Eine gute Drainage ist aus diesem Grund entscheidend, denn die Wurzeln verfaulen bei dauerhaft feuchten Böden. Falls der Gartenboden sehr lehmhaltig ist, pflanze sie besser in ein Hochbeet oder in ein entsprechend großen Kübel.

Probieren geht hier aber über studieren!

Test es einfach aus. Denn Lavendel ist zum Beispiel relativ robust. Solange er viel Sonnenschein bekommt und ihn keine Konkurrenzpflanzen ärgern, wächst er normalerweise sehr gut.

Durch den Anbau  in Töpfen und Kübeln kannst du allerdings Kräuter wie Rosmarin und Lorbeer ganzjährig ernten. Ab dem Spätherbst können diese dann im Haus überwintern.

Sie bevorzugen einen hellen und kühlen Standort: ein Wintergarten oder eine Waschstube sind daher ideal.

Thymian, Lavendel und Salbei können ruhig draußen bleiben, auch wenn sie aus dem Mittelmeerraum stammen. Abgedeckt mit Zweigen und Laub schaffen sie unsere Winter in der Regel unbeschadet.

Kräuter für schattige Standorte

Die meisten Kräuter gedeihen am besten in voller Sonne: das bedeutet 6 bis 8 Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag.

Falls dein Garten weniger Sonnenstunden bekommt, kannst du auf einige Kräuter zurückgreifen, die auch schattige Plätze tolerieren.

Eine gute Wahl sind zum Beispiel:

  • Minze
  • Schnittlauch
  • Petersilie
  • Koriander
  • Estragon
  • Bärlauch
  • Waldmeister

Kräuter als Bienenweide

Ohne Bienen kommt der natürliche Kreislauf der Natur zum Stillstand!

In letzter Zeit wird immer häufiger über das Bienensterben gesprochen, denn die Population geht auf dramatische Weise zurück.

Doch was können wir für die Bienen tun? Wie können wir ihre harte Arbeit unterstützen?

Eine gute Idee ist es, Bienen mit einem Kräutergarten zu helfen!

Kräuter sind eine wichtige Nahrungsquelle für die Bienen. Sie liefern Pollen und Nektar im Überfluss.

Wissenschaftler konnten beobachten, dass Bienen vor alle Dingen die Kräuter anfliegen, die sich an einem sonnigen Standort wohl fühlen.

Sehr wichtig ist auch, dass eine große Anzahl an Blüten zur Verfügung steht: eine kleine blühende Pfefferminzpflanze lockt zum Beispiel wenige oder keine Bienen an.

Darf die Pfefferminze allerdings wuchern und blühen, entwickelt sie sich ganz schnell zu einem Bienenmagnet.

Kräuter als wichtige Nektarquelle für Bienen  Kräuter spenden wichtigen Pollen und Nektar

Kräuter eignen sich daher sehr gut als Bienenweide.

Natürlich nur, wenn sie auch blühen dürfen!

Es gibt einige Kräuter, die Bienen unwiderstehlich finden – ein absoluter Bienenmagnet ist der afrikanische Basilikum. Die Blüten erscheinen ab Anfang Mai und halten sich bis zum Frost.

Es gibt kaum ein Kraut, dass so anziehend auf die Bienen wirkt.

Dieser Basilikum hat zudem einen starken Geschmack und du kannst ihn daher sehr gut zum Kochen benutzen.

Außerdem eignen sich folgende Kräuter hervorragend als Bienenweide:

  • Oregano
  • Thymian
  • Lavendel
  • Rosmarin
  • Schnittlauch
  • Pfefferminze
  • Salbei