Löwenzahn – 5 einfache Verwendungen für die gelbe Heilpflanze
Löwenzahn ist ein wildes, essbares und extrem nahrhaftes Kraut: er strotzt vor Vitaminen, Mineral- und Bitterstoffen. Daher ist es sehr schade, dass viele Menschen ihn gedankenlos ausrupfen, denn er ist unglaublich gesund.
Welcher Teil der Pflanze kann verarbeitet werden?
Verwende die komplette Löwenzahnpflanze – von der Wurzel bis hin zu den Blüten!
Die Löwenzahnblüten enthalten Carotine, Vitamine, Bitterstoffe und ätherische Öle. Sie eignen sich für verschiedene Rezepte wie zum Beispiel für Löwenzahnmarmelade oder Löwenzahnschnaps. Achte allerdings darauf, dass du wirklich nur die gelben Blütenblätter verarbeitest und nicht den grünen Teil der Blüte, denn dieser ist sehr bitter.
Die Löwenzahnblätter enthalten eine hohe Menge an Vitamin A, Vitamin K, Kalium, Kalzium und Ballaststoffe! Ernte die Blätter im frühen Frühling, bevor der Löwenzahn blüht, denn danach werden die Blätter bitter.
Die Löwenzahnwurzel besitzt starke medizinische Eigenschaften, die gegen viele Beschwerden helfen. Sie ist ein wichtiger Bestandteil in Entgiftungskuren. Vor allen Dingen die Bitterstoffe, die auch in den Blätter stecken, macht die Pflanze zu einem echten Detox Kraut.
Wo kannst du Löwenzahn sicher sammeln?
Möchtest du frischen Löwenzahn verwenden, findest du ihn zu dieser Jahreszeit zum Glück nahezu überall.
Ernte ihn direkt vom Feld oder aus deinem eigenen Garten, denn frischer geht’s nicht!
Achte allerdings darauf, dass er nicht mit Pestiziden behandelt wurde. Pflücke ihn außerdem nie direkt vom Straßenrand oder von einer Hundewiese.
Es klingt für viele verrückt, aber du kannst frischen Löwenzahn ganz einfach selbst zu Hause anbauen.
Der Vorteil ist, dass du genau weißt, woher dein Löwenzahn stammt.
Es ist kinderleicht aus Löwenzahnsamen eigene Pflanzen großzuziehen. Säe die Samen einfach im Garten aus. Eine genaue Anleitung findest du im hier.
Leider eignen sich die Samen nicht zur Aussaat im Balkonkasten, wie zum Beispiel bei der Ringelblume oder dem Basilikum. Denn der Löwenzahn benötigt einen tiefen Boden, damit seine langen Wurzeln genug Platz haben.
Löwenzahn als Heilmittel
Der Löwenzahn blickt auf eine lange Heiltradition zurück. Die amerikanischen Ureinwohner nutzten ihn zur Behandlung von Nierenerkrankungen, Schwellungen, Hautproblemen, Sodbrennen und Magenbeschwerden.
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird er vor allen Dingen zur Behandlung von Magenproblemen, Blinddarmentzündungen und bei fehlendem Milchfluss verwendet.
In Europa nutzten die Menschen Löwenzahn in erster Linie gegen Fieber, Furunkel, Augenproblem und Durchfall.
Heute kommt er vor allem wegen folgender Eigenschaften zum Einsatz:
1. Entgiftet den Körper
Löwenzahn unterstützt eine gesunde Leberfunktion und regt die natürliche Entgiftung des Körpers an.
Er hilft, das in der Leber angesammelte Fett zu metabolisieren und fördert so die richtige Leberfunktion.
Löwenzahnsaft ist ideal für eine Entgiftungskur, denn er unterstützt den Körper, krankmachende Giftstoffe besser auszuscheiden.
2. Lindert Blasenbeschwerden
Die Löwenzahnwurzel wirkt wie ein natürliches Diuretikum und erhöht die Urinproduktion.
Das wiederum unterstützt die Nierenreinigung. Es werden so toxische Ablagerungen und Substanzen in den Nieren und den Harnwegen beseitigt.
Darüber hinaus hemmen die desinfizierenden Eigenschaften mikrobielles Wachstum im Harntrakt. Das hilft, das Risiko von Harnwegsinfektionen zu reduzieren.
Leidest du häufiger unter Blasenentzündunge, solltet du eine Kur mit Löwenzahnwurzeltee probieren!
Trinke dafür 3 Tassen Löwenzahntee täglich bis die Beschwerden sich bessern.
3. Beruhigt das Verdauungssystem
Alle Teile des Löwenzahns sind essbar und können verwendet werden, um die Verdauung zu unterstützen.
Dieses Kraut wirkt als mildes Abführmittel, regt den Appetit an und fördert die nützlichen Bakterien im Darm. Es regt die Produktion von Magensäure an, um die Verdauung zu unterstützen.
Des Weiteren wird die Magenmotilität angeregt und beugt gleichzeitig Verstopfung vor, da der Löwenzahn einen hohen Ballaststoffgehalt hat.
4. Bekämpft Entzündungen und Schwellungen
Die harntreibenden Eigenschaften des Löwenzahns helfen zusätzliche Flüssigkeiten zu mobilisieren, wodurch er zu einem hervorragendes Mittel gegen allgemeine Schwellungen und Entzündungen im Körper ist.
Der hohe Gehalt an Kalium gleicht Natrium auf natürliche Weise aus.
Auch das hält Entzündungen in Schach.
Trinke daher 1 bis 2 Mal pro Tag ein Tasse Löwenzahntee.
5. Fördert ein gesundes Hautbild
Löwenzahn strotzt vor Vitaminen und Mineralstoffen! Die Nährstoffe unterstützen die Hautfunktion und verhindern frühzeitige Hautalterung.
Die typisch milchig weiße Substanz, die nach dem Aufbrachen eines Löwenzahnstängels herauskommt, ist sehr vorteilhaft für die Haut – auch wenn sie furchtbar klebt!
Denn der Saft ist stark alkalisch und enthält keimtötende, insektizide sowie fungizide Eigenschaften.
Dieser kann direkt auf die Haut aufgetragen werden, um Juckreiz, Ringelflechte, Ekzeme und andere Hauterkrankungen zu behandeln.
Hinweis: Der Saft darf nicht mit den Augen in Kontakt kommen!
5 einfache Löwenzahn Rezepte
1. Löwenzahnsalat
Die zarten Blätter passen perfekt in einen frischen Salat, denn sie strotzen vor Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffe.
Achte darauf, dass du nur die kleinen Blättchen verwendest. Die großen Löwenzahnblätter schmecken schnell bitter. Als weitere Zutat eignet sich eine klein gewürfelte Mango – ideal als Geschmackskontrast!
Darüber hinaus kannst du die Löwenzahnblätter wie normales Blattgemüse zubereiten.
Einfach für ein paar Minuten in kochendem Salzwasser blanchieren und anschließend in einer heißen Pfanne mit Zwiebeln und Gewürzen anbraten.
Fertig ist das regionale Superfood!
2. Löwenzahntee
Verwende die zarten Blätter oder die Löwenzahnwurzel für einen frisch aufgebrühten Löwenzahntee.
Ich pflücke häufig die frischen und noch zarten Blättchen für einen selbst gemachten Tee.
- Pflücke 5 bis 6 frische Löwenzahnblätter
- Schneide sie in kleine Stücke
- Übergieße sie mit 250 ml kochendem Wasser
- Lasse den Tee abgedeckt für 10 Minuten ziehen
- Siehe die Blätter ab und genieße den Tee lauwarm
Tipp: Trockne Löwenzahnblätter im Frühling und lege dir so einen Vorrat für das ganze Jahr an! Falls das nicht möglich ist, kannst du dir natürlich auch hochqualitative Löwenzahnblätter bestellen.
3. Löwenzahnkaffee
Die Löwenzahnwurzel ist eine gesunde Kaffee-Alternative. Sie wächst nahezu überall und muss demnach nicht um die halbe Welt verschifft werden. Ein großer ökologischer Pluspunkt!
Und so geht die Zubereitung:
- Steche 5 bis 6 Löwenzahnwurzeln aus der Erde und trenne die Blätter ab.
- Reinige die Wurzeln gründlich.
- Schneide sie in Stücke und trockne sie im Backofen oder in einem Dörrapparat. Natürlich kannst du die Löwenzahnwurzeln auch für ein paar Tage in die Sonne stellen.
- Röste sie anschließend in einer Pfanne ohne Fett. Achte darauf, dass sie nicht anbrennen.
- Gib sie nach dem Abkühlen in einen Mixer oder eine Kaffeemühle.
Tipp: Du kannst natürlich auch direkt zu einem fertigen Löwenzahnkaffee greifen!
4. Löwenzahnschnaps
Eine Frühjahrskur mit diesem Schnaps reinigt den Körper und stärkt ihn für das neue Jahr!
- Pflücke 80 Gramm frische Löwenzahnblüten und reinige diese sorgfältig.
- Gib sie in ein großes Gefäß und übergieße die Blüten mit einer Flasche Wodka.
- Verschließe das Gefäß sorgfältig und stelle es an einen dunklen und wärmeren Ort.
- Schüttel es für 4 Wochen jeden Tag kurz durch.
- Siehe die Blütenköpfe anschließend ab und fülle den Löwenzahnschnaps in Braunglasflaschen mit Pipette.
- Nimm für 3 Wochen jeden Tag 10 Tropfen von dem Löwenzahnschnaps ein.
5. Veganer Löwenzahnhonig
Natürlich kannst du Löwenzahnhonig auch mit echtem Honig zubereiten. Allerdings ist dieser vegane Honig eine echte Alternative.
Zutaten:
- 100 Gramm frisch gepflückte Löwenzahnblätter
- 25 Gramm getrocknete Rosenblütenblätter
- 1 Liter Wasser
- Saft einer Zitrone
- 3 Äpfel
- 450 Gramm braunen Zucker
Zubereitung:
- Untersuche die frisch gepflückten Blüten nach kleinen Tierchen und Schmutz ab. Falls nötig, tunke die Blüten kurz in Wasser. Ich vermeide dies allerdings, damit ich den wertvollen Pollen nicht verliere.
- Gib den Zitronensaft, die kleingeschnittenen Äpfel, die Rosen- und die Löwenzahnblüten in einen Kochtopf und übergieße die Zutaten mit 1 Liter Wasser.
- Stelle den Topf auf den Herd, koche alles kurz auf und lasse ihn für 1 Stunde auf kleiner Temperatur köcheln.
- Gieße anschließend den Sud ab und fange diesen auf.
- Rühre den braunen Zucker in die Flüssigkeit und koche diese auf niedriger Temperatur bis zur Hälft ein. Das kann ein paar Stunden dauern!
- Nimm den Topf vom Herd, wenn die Flüssigkeit die Konsistenz von Honig hat.
- Fülle diese in ein altes Marmeladenglas – Fertig ist der vegane Löwenzahnhonig!